Einleitung
Jeder, der sich mit der Makrofotografie beschäftigt, kennt die Probleme, die uns die Physik bereitet:
Je näher wir an das Motiv möchten und je kleiner unser Motiv wird, desto geringer wird die Tiefenschärfe.
Hier gibt es nur einen Ausweg:
Das Zusammenfügen von mehreren Bildern mit unterschiedlichem Schärfebereich, das sogenannte Focus Stacking bzw. Image Stacking.
Es gibt nur ein paar Programme, mit denen man das Focus Stacking bewerkstelligen kann. In diesem Artikel möchte ich eine Übersicht über die unterschiedlichen Möglichkeiten geben, die helfen sollen, zu einer eigenen Entscheidung zu finden, wenn man sich mehr mit dem Thema Makrofotografie und Focus Stacking beschäftigen möchte.
Intro
Wer nicht gerade eine der Kameras von Panasonic oder Olympus besitzt, die schon von Haus aus Focus Stacking beherrschen,
muss auf Umwegen über eine Software die Bilder mit unterschiedlichen Schärfeebenen zusammenfügen.
Als Gruppenleiter der Fotogruppe Altona
werde ich oft nach Tipps zum Thema Focus Stacking gefragt.
Gesucht wird eine schnelle, billige oder kostenlose und einfache Lösung.
Das ganze natürlich bei geringer Einarbeitungszeit und brillanten Ergebnissen.
Wie so oft gibt es auch hier nicht die eierlegende Wollmilchsau.
Jeder hat andere Voraussetzungen und Interessen und vielleicht hilft die Seite bei einer Entscheidung weiter.
Zu jedem der Programme gibt es übrigens Testversionen zum Download.
Wer also schon ein paar Bilder zum Testen hat und sich anhand dieser Seite noch nicht entscheiden kann,
sollte davon Gebrauch machen.
Was ist Focus Stacking?
Eines der größten Probleme bei der Makrofotografie ist die begrenzte Tiefenschärfe.
Auch wenn Objektiv, Blende - und auch die Bildkomposition - ihren Teil zur
Tiefenschärfe beitragen, gibt es oft genug Situationen, in denen dies nicht ausreicht.
Hier hilft das Focus Stacking bzw. Fokusstapeln weiter.
So beträgt beispielsweise bei meiner NIKON 7100 (mit Crop-Faktor 1.5) und Benutzung eines 90mm-Makroobjektivs
die Tiefenschärfe bei einer Blende von 8.0 und einem Abbildungsmaßstab von 1:5 nur noch ca. 8mm.
Geht man noch näher ran, um einen Abbildungsmaßstab von 1:1 zu erreichen, beträgt die Tiefenschärfe sogar nur noch ca. 0,34mm.
Möchte ich also ein Motiv 1:1 auf einer Tiefe von 5mm scharf abbilden, benötige ich mindestens 15, besser sogar 18-20 Bilder
mit unterschiedlichem Schärfepunkt. Die scharfen Bereiche der einzelnen Bilder sollten sich im Idealfall zu ca. 20% überlappen, um ein besseres Ergebnis zu erhalten.
Eine Focus Stacking Software übernimmt nun die Aufgabe, die scharfen Bereiche in den einzelnen Quellbildern zu finden
und zu einem einzigen scharfen Bild zusammenzusetzen.
Die einzelnen Programme
Helicon Focus
Oberfläche
Moderne, übersichtlich aufgeteilte Benutzeroberfläche. Wenige Justierungsmöglichkeiten
erleichtern die Einarbeitung bei trotzdem guten Ergebnissen.
Handhabung
Bilder können neben dem Einfügen per Menü auch einfach per Drag&Drop in die Oberfläche gezogen werden.
Beim Zusammenfügen können die Bilder verkleinert werden, um einen schnelleren Überblick über das Ergebnis zu erhalten.
Nachbearbeitung
Die Nachbearbeitung ist intelligent gelöst: Man kann mit veränderlicher Pinselgröße aus jedem der genutzten Einzelbilder
Bereiche im Ergebnisbild übermalen. Auf Knopfdruck lässt sich das Quellbild laden, von dem der Bereich unter dem Pinsel
stammt.
Weiterführende Links
Helicon Focus plus
-
Bedienung
-
Geschwindigkeit
-
Handhabung der Nachbearbeitung
-
Einbindung als Lightroom-PlugIn
-
Referenzbild zur Staubentfernung kann eingebunden werden
-
Laden von 4K-Post-Focus MP4-Dateien mit Verarbeitung als Einzelbilder
Helicon Focus minus
-
Preis
-
Lizenz nur für einen Computer
-
beim Öffnen aus Lightroom speichert Helicon Focus nicht automatisch
in den Ordner, in dem die Quellbilder liegen
-
hat manchmal Probleme, mit Helligkeitsschwankungen bei den Quellbildern
umzugehen
Fazit
Trotz des hohen Preises kommt niemand an Helicon Focus vorbei,
der sich ernsthaft mit Focus Stacking beschäftigen möchte.
Geschwindigkeit, Bedienbarkeit und Qualität der Ausgabe sind auf höchstem Niveau.
Wem der Preis zu hoch ist und wer sich nicht großartig um Nachbearbeitung kümmern möchte,
der kann sich auch auf der
englischen Seite von Helicon Focus umsehen.
Dort besteht die Möglichkeit, auch eingeschränkte Versionen für einen günstigeren Preis zu erwerben.
Zerene Stacker
Oberfläche & Handhabung
Aussehen und Handhabung fer Oberfläche sind unmodern. Keine Buttons, keine Register,
alle Aktionen - bis auf wenige Ausnahmen, zu denen es Shortcuts gibt - müssen über das Menü ausgeführt werden.
Bilder lassen sich bequem per Drag&Drop in die Oberfläche ziehen.
Nachbearbeitung
Eine Nachbearbeitung ist möglich, jedoch lässt sich die Pinselgröße nicht verändern. Der Zoom
kann nur über das Menü aber nicht per Shortcut geändert werden.
Das Quellbild, von dem man den Bereich zum Nachbearbeiten übernehmen möchte, lässt sich etwas umständlich mit
<Umschalt> + <Pfeil hoch> bzw. <Pfeil runter> aus der Quellbildliste auswählen.
Bei vielen Bildern ein sehr umständlicher Prozess.
Weiterführende Links
Zerene Stacker plus
-
günstige (aber in den Funktionen eingeschränkte) Studentenversion vorhanden
-
Einbindung als Lightroom-PlugIn (ab Prosumer Edition)
-
Familienlizenz (ab Prosumer Edition)
Zerene Stacker minus
-
Preis für höchste Version
-
nur englisch
-
unmoderne Benutzeroberfläche
Fazit
Um auf einen vergleichbaren Umfang wie bei Helicon Focus zu kommen, muss man
schon die Prosumer Edition für $189 + 19% MwSt kaufen. Damit ist man fast
beim gleichen Preis wie bei Helicon Focus, welches schneller und in der Bedienbarkeit
und Oberfläche deutlich besser ist.
CombineZP
Oberfläche
Nach dem Öffnen präsentiert sich CombineZP in einer einfachen, altmodischen Oberfläche
mit Schnellstartleiste und Hilfe.
Handhabung
Drag&Drop ist nicht möglich, Bilder werden über das Windowsmenü geöffnet.
Während der Arbeitsprozesse verschwindet das Hauptfenster und macht einem kleinen
Fenster mit Textausgabe Platz.
Die Nutzung der Schnellstartleiste ist sehr zu empfehlen und führt schnell zu guten Ergebnissen.
Nach Umschalten in den Menü-Modus wird man von vielen weiteren möglichen Optionen fast schon überfordert.
Nachbearbeitung
Eine Nachbearbeitung ist nicht möglich.
Weiterführende Links
CombineZP minus
-
nur in Englisch vorhanden
-
nur Bearbeitung von 8bit-Bildern
-
zu viele Einstellmöglichkeiten in der Menüansicht
-
wird nicht mehr weiter gepflegt (website nicht erreichbar)
Fazit
Mit dem Programm ist gut bedient, wer sich eher selten mit Focus Stacking beschäftigt
oder kein Geld ausgeben möchte: Die Schnellstartleiste mit Standardoptionen liefert schnelle und gute Ergebnisse.
Man darf sich von der einfachen und englischen Oberfläche nicht abschrecken lassen.
Für die weiteren Optionen in der Menüansicht ist eine tiefere Einarbeitung notwendig
und wer kompliziertere Bildaufbauten hat, wird die fehlende Nachbearbeitungsmöglichkeit vermissen.
Adobe Photoshop
Handhabung
In Photoshop findet man zwar im Menü unter "Datei" > "Automatisieren" den Punkt "Photomerge" in dem der Prozess
vom Laden bis zum Zusammenfügen der Quellbilder zu einem Bild automatiert ist. Die Ergebnisse sind jedoch - zumindest bei etwas komplizierten Bildern -
auffällig schlechter, als wenn man die diversen Schritte einzeln aufruft und durchführt.
Weitere Informationen zu beiden Methoden finden sich im Abschnitt "
Stacking mit Adobe Photoshop".
Die Performance und Möglichkeit der Nachbearbeitung unterscheiden sich nicht bei den beiden Methoden.
Performance
Gerade bei großen und vielen Bildern lässt die Performance sehr zu wünschen übrig.
Photoshop beansprucht sehr viel Arbeitsspeicher und lagert auch auf die Festplatte aus,
was die Geschwindigkeit und Performance des Systems in die Knie zwingen kann.
Nachbearbeitung
Eine Nachbearbeitung ist möglich aber eher umständlich. Die scharfen Bereiche der Ebenen sind über Masken definiert.
Eine Bearbeitung heißt daher, dass evtl. in zwei Quellbildern retuschiert werden muss: einmal zum Hinzufügen, einmal zum Entfernen von Maskenbereichen.
Außerdem kann es zu Problemen bei den Farbübergängen und Randbereichen kommen, die durch die Überblendoptionen
"Nahtlose Töne und Farben" und
"Inhaltsbasierte Füllung für transparente Bereiche"
entstanden sind.
Weiterführende Links
Adobe Photoshop plus
-
Öffnen der Bilder direkt als Ebenen in Lightroom
(wenn es sich um eine Version mit gleicher RAW-Converter-Version handelt)
-
sauberes Auffüllen von Leerräumen, die durch das Ausrichten der Quellbilder entstanden sind
Adobe Photoshop minus
-
schlechte Ergebnisse bei komplizierten Bildern und Nutzung der Automatisierung "Photomerge"
(bessere Ergebnisse erhält man bei Einzelaufruf der einzelnen Schritte)
-
umständliche und versteckte Vorgehensweise bei Methode 2
-
Preis
-
Geschwindigkeit und Leistung
-
Performance (extrem hoher Arbeitsspeicherverbrauch, der sich auf die Performance
des ganzen Computers auswirkt)
Fazit
Auch wenn Photoshop die Möglichkeit des Focus Stackings bietet, ist PS nur für
das Stacking von wenigen oder kleineren Bildern geeignet. Dies erledigt Photoshop jedoch
akkurat und im Allgemeinen mit annehmbaren Ergebnissen.
Bei komplizierten Aufnahmen mit größeren übereinanderliegenden Teilen des Motivs hat Photoshop jedoch zu kämpfen.
Für mehr als gelegentliches Stacking von bis zu 10 eher einfachen Bildern ist Photoshop nicht zu empfehlen.
Vor allem der Performanceverlust fällt negativ ins Gewicht.
Affinity Photo
Handhabung
Die Handhabung ist denkbar einfach:
Über
"Datei" > "Neue Fokuskombination" werden die Quellbilder für das Stacking geladen.
Nach dem Laden werden die Bilder automatisch ausgerichtet und zusammengefügt.
Performance
Die Performance ist gut. Gerade wer schon mit Adobe Photoshop gestackt hat, wird erfreut sein,
dass es mit einem Grafikprogramm auch anders geht.
Nachbearbeitung
Auch die Nachbearbeitung ist für ein Grafikprogramm gut gelöst. Nach dem Stacking erscheint ein Fenster mit den Quellbildern.
Dort wählt man sich das Quellbild, dessen Inhalt man auf des Ergebnisbild übertragen möchte und kann Inhalte des Quellbildes einfach in das Ergebnisbild pinseln.
Über das Auge am linken unteren Rand des Quellenfensters lässt sich zwischen dem gewählten Quellbild und dem Ergebnisbild hin- und herschalten.
Kleines Manko: Wenn man mit RAW-Dateien arbeitet, dauert das Laden der Quelldateien etwas länger.
Weiterführende Links
Affinity Photo plus
-
Bedienung
-
Preis
-
Laden von RAW-Dateien
Affinity Photo minus
Fazit
Affinity Photo ist die große Überraschung im Test.
Wer noch kein Grafikprogramm besitzt und öfters auch mal mehr als 10 Bilder stacken möchte,
für den ist Affinity Photo die erste Wahl.
Adobe Photoshop Elements + Layers XXL
Handhabung
Die Handhabung ist durch den Einsatz von Layers XXL denkbar einfach.
Unter "Überarbeiten" findet sich das neue Untermenü "Aufgaben" mit dem Punkt "Tiefenschärfe erhöhen".
Hierdurch laufen alle Einzelschritte vom Öffnen-Menü über Ausrichten und Überblenden der Bilder bis zum Füllen der transparenten Bereiche
automatisch ab.
Performance
Die Performance ist ähnlich schlecht wie Photoshop CS bzw. CC. Dies macht sich gerade bei vielen Bildern bemerkbar.
Nachbearbeitung
Layer XXL fügt unter "Bearbeiten" den Menüpunkt "Transparenz entfernen" hinzu.
Ab PSE 13 ist dort "Inhaltssensitives Füllen" möglich. Bei Nutzung der "Aufgabe" "Tiefenschärfe erhöhen" passiert dies sogar automatisch.
Mit PSE 12 oder niedriger müssen die transparenten Teile des Randbereichs abgeschnitten werden.
Ein Übertragen von Bereichen eines Quellbildes in das Gesamtbild ist schwierig, da hier aus je einem Quellbild durch Maskenbearbeitung Teile hinzugefügt,
aus einem anderen eventuell darüberliegenden Quellbild Teile durch Maskenbearbeitung entfernt werden müssen.
Photoshop Elements + Layers XXL plus
-
Layers-XXL erweitert PSE um weitere Ebenen-Funktionen
-
Layers-XXL fügt einen Menüpunkt hinzu, mit dem sich alle Einzelschritte
über einen Menüpunkt starten und ablaufen lassen
Photoshop Elements + Layers XXL minus
-
nur Bearbeitung von 8bit-Bildern
-
nicht für Focus Stacking mit vielen Bildern geeignet
Fazit
Wer eher wenige Bilder stacken möchte und gerne mit Photoshop Elements arbeitet, für den ist der Kauf
von Layers XXL bestimmt eine gute Alternative, da das PlugIn Photoshop
Elements um weitere Ebenen-Funktionen erweitert.
Allerdings ist die Kombination nur für Focus-Stacking mit wenigen Bildern geeignet.
Tabellarischer Vergleich
Wer sich noch nicht entscheiden kann oder möchte, erhält eventuell durch den tabellarischen Vergleich eine Orientierungshilfe.
Neben Informationen wie Preis und Betriebssystem finden Sie hier auch den Vergleich von Qualitätsmerkmalen und Extras
sowie die Ergebnisse zweier Tests mit denselben Quellbildern.
(1) Auf der englischen Seite werden 3 unterschiedliche Versionen zum Kauf und zur Miete angeboten
(2) Einbindung als Lightroom-PlugIn ist versionsabhängig
(3) Bilder können als Ebenen in das Programm übergeben werden
(4) Einbindung möglich, aber Bilder können nicht als Ebenen in das Programm übergeben werden
(5) Zwar gibt es PSE für OsX, aber Layers XXL gibt es nur für Windows
(6) Je nach Motiv können verschiedene Algorithmen angewendet werden und zu besseren Ergebnissen führen
(7) Das Ausrichten der Bilder benötigt - gerade bei vielen Bildern - sehr viel Performance und Zeit
(8) Da es sich um vollwertige Grafikprogramme handelt, kann im weiteren Nachbearbeitungsprozess Text hinzugefügt werden
(9) Nachbearbeitung kompliziert und umständlich durch Ebenenmaskenbearbeitung
(10) Die Geschwindigkeit wurde ohne den Prozess des Öffnens und Einlesens gemessen
Preis
Stand: 08/2017 |
einmalig: 229,95 € (1) |
einmalig:
versions- abhängig:
$89, $189, $289
+ 19% MwSt
|
kostenlose Freeware |
jährlich:
141,94 € |
einmalig:
54,99 €
|
je einmalig:
PSE
50€ - 100€
inkl. 19% MwSt
+
Layers XXL
$49,95
+ 19% MwSt
|
preisgünstige
Studentenversion |
- |
$39
+ 19% MwSt |
|
- |
- |
- |
Testversion |
30 Tage |
30 Tage |
- |
30 Tage |
14 Tage |
30 Tage |
Sprache |
de |
en |
en |
de |
de |
de |
Betriebssysteme
|
Windows |
X |
X |
X |
X |
X |
X |
OsX (Mac) |
X |
X |
- |
X |
X |
- (5) |
Linux |
- |
X |
- |
- |
- |
- |
Qualität
|
Farbtiefe |
16 bit |
16 bit |
8 bit |
16 bit |
16 bit |
8 bit |
Öffnen von DNG-Bildern |
X |
- |
- |
X |
X |
RAW-Converter
als Zwischenschritt pro Bild |
Algorithmen (6) |
3 |
2 |
6 |
1 |
1 |
1 |
Ausrichten der Bilder |
automatisch |
per Auswahl |
per Auswahl |
per Auswahl (7) |
automatisch |
per Auswahl (7) |
Randbereich |
Wiederholen von Pixeln |
Wiederholen von Pixeln |
Wiederholen von Pixeln |
inhaltsbasiertes Auffüllen |
inhaltsbasiertes Auffüllen |
bis PSE 12: wird nicht aufgefüllt
ab PSE 13: inhaltsbasiertes Auffüllen |
Extras
|
Lightroom-PlugIn |
X |
X (2) |
- |
X (3) |
X (4) |
X (4) |
Staubbeseitigung |
X |
- |
- |
- |
- |
- |
Einfügen von Text |
X |
- |
- |
X (8) |
X (8) |
X (8) |
Ebenen-Nachbearbeitung |
X |
X |
- |
X (9) |
X |
X (9) |
Laden von mp4-Dateien |
X |
- |
- |
- |
- |
- |
Geschwindigkeitstest 7 Bilder nicht ausgerichtet (10)
|
Dauer[mm:ss] |
00' 10'' |
00' 49'' |
00' 37'' |
01' 44'' |
01' 00'' |
00' 35'' |
Dauer |
|
|
|
|
|
|
Ergebnis |
|
|
|
|
|
|
Geschwindigkeitstest 40 Bilder ausgerichtet (10)
|
Dauer [mm:ss] |
00' 42'' |
04' 40'' |
03' 50'' |
15' 40'' |
06' 04'' |
18' 45'' |
Dauer |
|
|
|
|
|
|
Ergebnis |
|
|
|
|
|
|
Zusammenfassung und Empfehlungen: Focus Stacking Software
Helicon Focus
Empfohlen,
-
wenn Sie viele Bilder stacken möchten
-
wenn Sie Ergebnisse in höchster Qualität wünschen
-
wenn Sie ein Programm auf Deutsch bevorzugen
-
wenn Sie auch mit wenigen Einstellungen gute Ergebnisse wünschen
Nicht empfohlen,
-
wenn Sie ein kostenloses oder preisgünstiges Programm suchen
weitere Informationen
Zerene Stacker
Empfohlen,
-
wenn Sie viele Bilder stacken möchten
-
wenn Sie Ergebnisse in höchster Qualität wünschen
-
wenn Sie gerne selbst Feineinstellungen vornehmen möchten
Nicht empfohlen,
-
wenn Sie ein Programm mit deutscher Oberfläche suchen
Die Qualität der Ergebnisse von Zerene Stacker ist zwar gut, aber wenn man gut und günstig mit englischer Oberfläche arbeiten möchte, ist man mit CombineZP besser aufgehoben.
Wer Wert auf eine gute Nachbearbeitung und das Einbinden als Lightroom-PlugIn legt, die nur in der Prosumer Edition verfügbar sind, sollte lieber noch ein paar EURO
darauf legen und sich Helicon Focus mit weiteren Vorteilen zulegen.
weitere Informationen
Combine ZP
Empfohlen,
-
wenn Sie Ergebnisse in hoher Qualität wünschen
-
wenn Sie ein kostenloses Programm suchen
-
wenn Sie viele Feineinstellungen vornehmen möchten
Nicht empfohlen,
-
wenn Sie ein Programm auf Deutsch suchen:
Combine ZP gibt es nur auf Englisch
-
wenn viele Einstellmöglichkeiten Sie eher verwirren als Ihnen weiterhelfen
-
wenn Sie eine moderne und aufgeräumte Oberfläche bevorzugen
weitere Informationen
Adobe Photoshop
Empfohlen,
-
wenn Sie das Programm schon besitzen
-
wenn Sie ab und zu 2-10 Bilder stacken möchten
Nicht empfohlen,
-
wenn Sie oft und viele Bilder stacken möchten
(dafür ist das Programm zu langsam)
-
wenn eine Nachbearbeitung einzelner Quellbilder notwendig ist:
die Nachbearbeitung einzelner Ebenen ist zu umständlich
weitere Informationen
Affinity Photo
Empfohlen,
-
wenn Sie ab und zu stacken möchten
-
wenn Sie gleichzeitig ein gutes und günstiges Grafikprogramm suchen
Nicht empfohlen,
-
wenn Sie oft und viele Bilder stacken möchten
(dafür ist das Programm zu langsam)
weitere Informationen
Adobe Photoshop Elements + Layers XXL
Empfohlen,
-
wenn Sie Photoshop Elements schon besitzen und gerne damit arbeiten
-
wenn Sie Iht Photoshop Elements mit weiteren Ebenenfunktionen erweitern möchten
-
wenn Sie ab und zu 2-10 Bilder stacken möchten
Nicht empfohlen,
-
wenn Sie oft und viele Bilder stacken möchten
(dafür ist das Programm zu langsam)
-
wenn eine Nachbearbeitung einzelner Quellbilder notwendig ist:
die Nachbearbeitung einzelner Ebenen ist zu umständlich
weitere Informationen
Stacken mit Adobe Photoshop
Was ist besser: die Automatisierung "Photomerge" oder Einzelschritte zum Stacken?
Dank des gut geschrieben
Blog-Artikels "Adobe Photoshop CC – Focus Stacking" auf dem Blog von Patrik Spiesecke
bin ich darauf gestoßen, dass in Photoshop die Automatisierung "Photomerge" existiert, mit der man
ohne große Umstände Quellbilder laden und stacken lassen kann.
Bisher hatte ich dies immer über Einzelschritte gelöst, die ich aber in einer Aktion zusammengefasst habe, um ebenfalls mit einem Knopfdruck Bilder laden und stacken zu können.
Beide Methoden sind in Geschwindigkeit und Performance sehr ähnlich.
Auch der Prozess des Ausrichtens benötigt - je nach Größe und Anzahl der Quellbilder - gleich viel Arbeitsspeicher und ist langsam. Bei vielen großen Bilder kann er auch zum Einfrieren des Systems führen.
Bilder werden nicht nur ausgerichtet, sondern eventuell auch verzerrt. Dies kann mal zu guten, mal zu weniger guten Ergebnissen führen.
ABER (das große): Die Ergebnisse unterscheiden sich - zumindest bei komplizierteren Bildern - auffallend.
Bei meinem Beispiel ist bei Nutzung der Methode "Photomerge" das Ergebnis deutlich schlechter. Anscheinend funktioniert
hier die Erkennung scharfer Bereiche nicht so gut, wie man an den Ebenenmasken der Quellbilder nach dem Stacken erkennen kann.
Ergebnis mit "Photomerge":
Der Körperabschnitt hinter dem Kopf ist noch unscharf.
Photomerge:
An den Ebenenmasken ist zu erkennen, dass nur 3 von 7 Ebenen zum Stacken genutzt wurden.
Ergebnis über "Einzelschritte"
Auch die scharfen Bereiche hinter dem Kopf wurden erkannt und in das Endbild eingebaut.
Einzelschritte:
An den Ebenenmasken sieht man, dass scharfe Bereiche aus allen Quellbildern genutzt wurden.
Bei einfacheren Motiven unterscheiden sich die Ergebnisse nicht so stark.
Da es aber nach meinen Versuchen in Geschwindigkeit und Performance keinen Unterschied gibt, kann man genauso gut
immer die zweite Methode über die Einzelschritte nutzen.
Weiter unten biete ich die passenden Photoshop Aktionen zum Download an,
sodass sich auch diese Methode mit einem Knopfdruck starten lässt.
Methode 1: über Photomerge
Der Aufruf zum Stacken von Einzelbildern findet sich unter dem Namen
"Photomerge" im Photoshop-Menü unter
"Datei" im Untermenü
"Automatisieren"
Im Fenster
"Photomerge", das sich dann öffnet,
- sucht man seine Quellbilder über "Durchsuchen",
- wählt man als "Layout" den Wert "Auto",
- aktiviert "Bilder zusammen überblenden"
- und "Inhaltsbasierte Füllung für transparente Bereiche", um schönere Randbereiche zu erhalten.
Methode 2: über Einzelschritte
Die einzelnen Schritte für das Stacking mit Adobe Photoshop CS bzw. Photoshop CC verstecken sich hinter einzelnen Menüoptionen
und es gibt ein paar Dinge zu beachten. Hier die Anleitung, wenn man die Bilder über Photoshop einliest und stackt.
- Die Quellbilder müssen als Ebenen gestapelt werden.
Dies geschieht über "Datei" > "Skripten" > "Dateien in Stapel laden".
- Im neuen Fenster können die Quellbilder dann über "Durchsuchen" geladen werden.
Wenn die Quellbilder von Hand geschossen wurden, sollte an dieser Stelle
"Quellbilder nach Möglichkeit automatisch ausrichten" angewählt werden.
Alternativ lässt sich das Ausrichten auch nach dem Laden der Bilder über "Bearbeiten" > "Ebenen automatisch ausrichten..." starten.
Wichtig:
Dabei müssen im Ebenen-Fenster unbedingt alle Ebenen markiert werden,
die in das Stacking mit einbezogen werden sollen. Dies kann man schnell durch einen Klick ins Ebenen-Fenster und den Shortcut <STRG>+<ALT>+A für alle Ebenen vornehmen.
- Über "Bearbeiten" > "Ebenen automatisch überblenden..." wird das Zusammenführen gestartet.
Auch hier ist darauf zu achten, dass alle Ebenen markiert sind, die zusammengeführt werden sollen.
- Hierbei im sich öffnenden Fenster "Bilder stapeln" wählen.
- Das Aktivieren von "Nahtlose Töne und Farben" und "Inhaltsbasierte Füllung für transparente Bereiche"
bringt bessere Ergebnisse zustande.
Der Prozess lässt sich durch Nutzung von Photoshop Aktionen weitgehend automatisieren.
Die Aktionen für Photoshop CS5 / CS6 bzw. CC können hier heruntergeladen werden:
Download: Photoshop Actions zum automatisierten Focus Stacken
Da die einzelnen Menüpunkte zum Stacken in Photoshop verteilt und versteckt sind, habe ich Photoshop Aktionen erstellt, die den ganzen Stacking-Prozess automatisieren:
- Laden der Bilder als Ebenen (Stapel): diesen Schritt kann man in der Aktion deaktivieren, wenn man die Bilder direkt als Ebenen aus Lightroom importiert
- Ausrichten der Ebenen
- Stacken (Zusammenfügen) der Ebenen
- Kopie des Resultats auf eine einzelne zusammengesetzte Ebene
- Inhaltssensitives Füllen des transparenten Randes, der durch das Ausrichten und Stacken entstanden ist
Aktion für Photoshop CS5 / CS6
Aktion für Photoshop CC
Der Link zur Seite darf gerne verteilt werden: https://www.alternativen.pro/blog/focus-stacking#ps-action
Aber bitte kein Hotlinking der einzelnen Aktionen.
Tipps für gutes Focus Stacking
- für gute gleichmäßige Ausleuchtung sorgen
- Blitze verwenden
- dem Blitz genügend Zeit zum Wiederaufladen lassen
- Lampe verwenden
- bei Tageslicht darauf achten, dass gleichmäßiges Licht herrscht (keine vorbeiziehenden Wolken)
- Kamera auf manuelle Belichtung einstellen
- für stabilen Aufbau sorgen
- bei Stativaufbau auf Mittelstange verzichten
- möglichst Spiegelvorauslösung einstellen
- Bodenerschütterungen (z.B. durch Herumlaufen) vermeiden
- Fernauslöser oder Timer zum Auslösen verwenden
- für gleichmäßige Quellbildabstände sorgen:
- scharfe Bereiche der Quellbilder sollen sich um ca. 20% überlappen
- Focus Stacking Software nutzen, z.B.
- DSLR Dashboard
- Helicon Remote
- Makroschlitten nutzen
-
Um das Motiv herum genügend Rand lassen, sodass man ungleichmäßige Kanten noch beschneiden kann
Links zum Thema
- wissenschaftliches Umfeld
- auf Enfuse-Basis
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Kommentare
Hallo, das ist ein sehr schöner Artikel über Focus Stacking.
Ich verwende Helicon Focus und bin damit sehr zufrieden.
Mach weiter so!!!